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persönlicher Kommentar / Leserbrief

Leserbrief zum Artikel "Westtangente wird noch teurer"

in der Freisinger SZ vom 5. November 2019

Eine neue Horror-Zahl schwebt über dem zwischenzeitlich durch diverse Bautätigkeiten zerstörten Freisinger Moos: 133,8 Mio. EUR soll die Westtangente nun kosten. Und das ist offenbar noch nicht das "Ende der Fahnenstange" wie man der Presse entnehmen konnte.

Dass die technische Planung und das Finanzierungskonzept für die Westtangente "grundsolide und von den Fachbehörden bestätigt" seien, das hörte man von der Freisinger Stadtspitze einst - unmittelbar vor dem Bürgerbegehren - im September 2013. Zusammen mit einer "veranschlagten" Gesamt-Summe von 83 Mio €.
Gar als "unseriös" bezeichnete unser Bundestagsabgeordneter damals auch Behauptungen, die Westtangente könne am Ende über 100 Millionen Euro kosten.

Doch offenbar war der einzige, der mit seinen Berechnungen tatsächlich richtig gelegen hatte, der vom Aktionsbündnis -ebenfalls 2013- beauftragte renommierte Verkehrsberater Dr. Martin Vieregg: Bezogen auf den Preisstand 2017 hatte er damals Kosten von mindestens 130 Mio. € berechnet und damit die heute eingetretene Entwicklung treffsicher vorweggenommen.

Dabei beinhaltet die jetzt genannte Horror-Summe nicht einmal alle tatsächlichen Baukosten.
Wichtige Details, wie beispielsweise Straßenbeleuchtung, Entwässerung oder das Neuverlegen der Hauptwasserleitung sind darin nicht enthalten, sondern verstecken sich in den Haushalten der Eigenbetriebe "Stadtwerke" und "Stadtentwässerung": Nochmals mehrere Millionen zusätzlich, genaue Zahlen bleibt das Projekt hierzu bis heute schuldig.

Von offizieller Seite wird stets bekundet, dass ein beträchtlicher Teil der Kosten vom Landkreis und vom Freistaat übernommen werde. Aber: auch dieses Geld ist Steuergeld - bezahlt von Bayerns Bürgerinnen und Bürgern, wozu auch unsere Landkreisbevölkerung zählt. Und über die Kreisumlage sind zusätzlich alle 24 Landkreisgemeinden unmittelbar und in erheblichen Umfang direkt mit betroffen.

Die Westtangente ist tragischer Weise zwischenzeitlich genau zu dem "Fass ohne Boden" geworden, das kritische Zeitgenossen stets befürchtet hatten. Der Stadtrat hatte seinerzeit - auf Antrag der ödp - namentlich über das Projekt abgestimmt. Zumindest die Frage der politischer Verantwortung kann daraus wohl eindeutig geklärt werden.

Dr. Reinhold Reck, ödp Ortsvorsitzender
Ulrich Vogl, ödp Kreisvorsitzender
im Namen der gesamten Vorstandschaft

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