Antrag / Anfrage / Rede
Erneuerbare und regionale Strom- und Wärmeerzeugung für das Freisinger Stadtgebiet
Die ÖDP-Stadtratsfraktion bittet, den folgenden Antrag den zuständigen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.
Antrag
Die Stadtwerke Freising mögen in einer Präsentation dem Stadtrat und der Öffentlichkeit im Detail darlegen, mit welcher strategischen Ausrichtung in den nächsten Jahren das Themenfeld „Erneuerbare und regionale Strom- und Wärmeerzeugung für das Freisinger Stadtgebiet“ vorangetrieben wird. Welche konkreten Maßnahmen (z.B. Windräder, PV-Großanlagen, Biogasanlagen, Biomasseheizkraftwerke, Großwärmepumpen, Energiespeicher, etc.) sind für die Jahre 2024 bis 2027 geplant? Welche Partner, insbesondere andere kommunale Werke, Bürgerenergiegenossenschaften oder Wohnungseigentümer-Gemeinschaften (WEGs mit zu verpachtenden Dachflächen) sollen hier konkret miteinbezogen und angesprochen werden?
Begründung
Die Stadtwerke Freising sind als integraler kommunaler Energie-Versorger wohl der wichtigste Einzel-Player beim Klimaschutz der Stadt Freising. Momentan beziehen sie Strom über zwei Quellen:
- 42,8 % erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweisen, nicht finanziert a. d. EEG-Umlage
- 57,2 % erneuerbaren Energien, finanziert aus der EEG-Umlage
Der erste Posten (Herkunftsnachweis) sagt, wie viel Zertifikate mit Ökostrom eingekauft wurden, aber leider nicht, wie der Strom erzeugt wurde. Da das Angebot an regenerativ erzeugtem Strom europaweit größer ist als die Nachfrage, sind diese Zertifikate sehr günstig zu haben.
Der zweite Posten benennt lediglich den Anteil der direkten Kund:innen, die die EEG-Umlage beziehen, was ein verfälschtes Bild liefert: Je mehr umlagebefreite Großverbraucher es im Stadtgebiet gibt, desto günstiger erscheint er.
Die zertifizierte Energieerzeugung aus Wasserkraft der Umgebung (5.000 MWh) entspricht z.B. gerade mal einem Anteil von unter 5 % an der gesamt vertriebenen Strommenge.
Als authentischer Ökostrom-Anbieter muss es klar vorrangiges Ziel der Stadtwerke Freising sein, einen großen Teil von Strom und Wärme nicht nur regenerativ, sondern auch vor Ort und für die Bürger:innen transparent, also entweder in eigenen oder wirtschaftlich kontrollierbaren Anlagen (z.B. von Genossenschaften oder WEGen) zu produzieren. Ein strategischer mittelfristiger Masterplan – wie oben erwähnt - ist hierfür unumgänglich.