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Pressemitteilung

Ansturm auf Vortrag zum nachhaltigen Bauen mit Holz

Pressemitteilung der ödp im Freisinger Stadtrat zum Vortrag vom 16.1.2020 "Bauen mit Holz100, gesund, nachhaltig und im Kreislauf" im Lindenkeller

Florian Thoma: "Bauen mit Holz100"

Manch einer musste sogar stehen - mehr als 200 interessierte Zuhörer kamen zum Vortrag über nachhaltiges Bauen ins Oberhaus des Freisinger Lindenkeller, zu dem die ÖDP-Stadtratsgruppe eingeladen hatte. „Wir sind mehr als überrascht vom großen Interesse quer durch alle Generationen“ freute sich Stadtrat Ulrich Vogl als Gastgeber. Moderator Werner Zacharias leitete zum Thema, indem er beispielhaft drei Themen ansprach, die bei heutigen Bausystemen zu Umweltproblemen führen. Die Herstellung von Zement verschlingt mehr Energie als der gesamte Verkehrssektor weltweit, erläuterte Zacharias und verwies auf eine ZDF-Dokumentation mit dem Titel Zement der heimliche Klimakiller. Ein allgemein wenig betrachtetes Thema ist der Rohstoffabbau von Kies, Lehm und Sand. Mittlerweile haben viele Abbauunternehmen Probleme, im dicht besiedelten Großraum München neue Abbauflächen zu finden, da der Rohstoffabbau in Konkurrenz zu anderen Nutzungen steht. Das dritte Problem, das Zacharias an Hand eines eindrucksvollen Fotos belegte ist die Verfüllung von Bauschutt und belasteten Böden, die häufig in abgebauten Kiesgruben landen und so eine Bedrohung für das Grundwasser darstellen.

Dass nachhaltiges Bauen möglich ist, zeigte der Referent des Abends, Bauingenieur Florian Thoma auf. Eindrucksvoll beschrieb er aus eigener Erfahrung, dass Gebäude einen Einfluss auf die Gesundheit der Bewohner haben. Als Lösung beschrieb er das Bauen mit unbehandelten, massiven Holzteilen, die ausschließlich mit Holzdübeln zu Wandteilen verbunden werden. Leim und Holzschutzmittel als mögliche Gesundheitsgefährdung werden nicht verwendet. Das Bauen mit Holz bietet sich deshalb gerade für Kindergärten und Schulen an.

Thoma beleuchtete die Aspekte Schallschutz, Brand- und Erdbebensicherheit und erläuterte, dass alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten oder übertroffen werden. Der gesamte Rohbau bei dem beschriebenen Bausystem wird ausschließlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt und behält auch beim Gebäuderückbau seinen Wert. Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum von einer Produktionsstätte im Schwarzwald, wo die gesamte Energie, die zur Herstellung der Wandelemente benötigt wird, über Photovoltaik gewonnen wird. Thoma zeigte abschließend beispielhaft mehrere Gebäude, die mit dem Holzbausystem errichtet wurden. Diese kommen ohne oder mit sehr geringen Heizkosten aus, da die Dämmwerte der Wände andere Bausysteme übertreffen. Das Bauen mit Holz stellt einen Systemwechsel dar und wird nicht überall mit Begeisterung aufgenommen. Wenn wir im Sinne der kommenden Generationen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten wollen, werden wir jedoch am Baustoff Holz nicht vorbeikommen, beschloss Thoma seinen Vortrag.

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