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Pressemitteilung

Neufahrner ödp bekennt Farbe zum geplanten Bavaria-Park

Der Bavaria-Park: Chance oder Kollaps für Neufahrn?

Eine 18 Hektar große Veranstaltung unter dem Motto "Bayerische Lebensart" entpuppt sich nach genauer Überprüfung als ein überdimensioniertes Einzelhandels-Zentrum mit OktoberfestAmbiente.

Für geschätzte 2 Millionen Besucher an 365 Tagen und eine Öffnung bis 23 Uhr impliziert dies eine Verkehrslawine nicht nur für Mintraching, vor allem zu bisher ruhigen Zeiten am späten Abend. Zu rechnen ist im Durchschnitt mit ca. 3.000 Individual-Pkw, zusätzlich Busse und ein nicht zu vernachlässigender Zuliefer-LKW-Verkehr. Das geplante Parkhaus bietet 2.400 Stellplätze für PKW und 80 für Busse. "Eine "Verkehrs-Hölle" wird somit für Mintraching generiert", so Rudolf Hölzl von der Neufahrner ödp. "Zu befürchten sind aber auch Auswirkungen auf den Galgenbachweg und an der jetzt schon stark befahrenen Staatsstraße durch Neufahrn." Gerade in diesem Zusammenhang scheinen Äußerungen von Projekt-Machern wie "angesichts des Fluglärms in Mintraching fiele der Straßenlärm nicht mehr ins Gewicht" mehr als zynisch.

Erklärtes Ziel ist eine deutliche Erhöhung der Gewerbesteuer für Neufahrn, jedoch wegen der Kleinteiligkeit der Betriebe kaum zu erreichen. Bei den neu zu entstehenden Jobs (500 bis 1000) handelt es sich hauptsächlich um Teilzeitarbeitsplätze, die wegen des Niedriglohnsegments kaum zusätzliche Einkommensteuerbeteiligung für die Gemeinde bringen. Die Gemeinde muss jedoch bezahlbaren Wohnraum, Kindergärten, usw. anbieten. Der Flughafen (FMG) zählt zu den Befürwortern dieses Projekts, wird doch ein Anstieg der Fluggäste aus Amerika und Asien erwartet wegen des bevorzugten Beginns einer Europareise mit dem Bavaria Park. Insofern ist der Bavaria Park auch als wichtiger Baustein zur Rechtfertigung einer 3. Startbahn zu sehen.

Bei diesem Großprojekt handelt es sich um einen ultimativen Ausverkauf der bayerischen Kultur und bayerischer Lebenswerte. "Was soll ein 365-Tage-Betrieb mit Vergnügung und Unterhaltung auch an Weihnachts- und Osterfeiertagen mit der christlichen Prägung Bayerns zu tun haben", fragt Martha Abel, ödp Neufahrn.

Mit einem Flächenverbrauch von ca. 17 ha pro Tag steht Bayern innerhalb Deutschlands leider an der Spitze. Für ganz Deutschland wird zukünftig ein Flächenverbrauch von nur 30 ha pro Tag geplant, um Raubbau zu verhindern. "Bayern verbraucht also über die Hälfte des geplanten deutschlandweiten Bedarfs und Neufahrn würde mit dem Bavaria Park den Flächenverbrauch kräftig antreiben", so Martha Abel.

Die Ökodemokraten kamen nach intensiver Beratung von "Für" und "Wider" zu dem Schluss, das Großprojekt entschieden abzulehnen. Für ödp-Gemeinderat Florian Pflügler fehlt dem Vorhaben derzeit eine demokratische Legitimation. Es gibt bisher keinen öffentlichen Gemeinderatsbeschluss zum Bavaria Park. Nächste Woche sollen öffentliche Arbeitskreise starten. "Diese sollen wohl über Monate hinweg den Eindruck einer abgeschlossenen Planungsrealität und einem zwangsläufig folgenden Baubeginn vermitteln", so Pflügler. Eine freie Entscheidung, ob im Gemeinderat oder als Bürgerentscheid, hält Pflügler nur zum jetztigen Zeitpunkt noch für möglich.

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