Pressemitteilung
E.ON möge an Gespräch über Biomassekraftwerk teilnehmen
Offener Brief von Kreisrat Jörg Kästl an den eon-Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Deml
Sehr geehrter Herr Dr. Deml,
mit Sorge betrachten wir die Situation Ihres Biomassekraftwerks in Anglberg. Auch sind wir uns der Eigentümerstruktur bewusst. Bis heute ist es Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen nicht gelungen, die Biomassetransporte (mind. 130.000 Tonnen p.a.) zwischen Garching und Anglberg auf die Schiene zu verlagern. Von Anfang an war die Konzeption auf LKW-Transporte zum Schaden unserer Landkreisbevölkerung ausgelegt. Erst aufgrund der Proteste der Bürgerschaft wurden Alternativen geprüft, wobei die Bevölkerung, die Bürgermeister, die IFEUKA und auch die ödp mächtig anschieben mussten.
Die aktuelle Situation ist alles Andere als zufriedenstellend. 76 LKW-Fahrten quer durch unseren Landkreis pro Tag zwischen Grundschule und Kindergarten sind wahrlich kein Ruhmesblatt für den Konzern, den Sie vertreten.
Ich appelliere an Sie als Vertreter von E.ON und als Mensch, kommen Sie zu unserem Umweltgipfel, zu dem der amtierende Landrat Manfred Pointner einladen wird. Helfen und unterstützen Sie, Lösungen zur Realisierung der Schienentransporte u.a. mit Herrn Daniel Klotz (AR-Recycling) und mit Herrn Obermeier (Deutsche Bahn AG) zu finden. Nehmen Sie das erforderliche Geld nun endlich in die Hand und investieren Sie z.B. in eine Entladehalle mit Tiefbunker, in Eisenbahngleise, die bis in die Entladehalle reichen oder in eine automatisierte Entladung.
Als kommunaler Energieversorger stehen Sie sehr stark im Fokus unserer Landkreisbürger, aber auch unserer Bürgermeister. Ich möchte Sie, als Vertragspartner der Kommunen einladen und auffordern, für die Akzeptanz und ein erträgliches Miteinander in unserer Region aktiv einzutreten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass noch im Jahre 2008 mit den Biomassetransporten auf der Schiene begonnen werden kann!
Insgesamt möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass aus unserer Sicht Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anglberg eine sehr gute Arbeit leisten.
In Anbetracht der mehrjährigen Leidensgeschichte unserer Region, erwarte ich nun Ihre baldige positive Entscheidung und Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Kästl
Kreisrat der ödp für den Landkreis Freising